Ernennung von Prof. Dr. Mohammad Gharaibeh
Fünf Fragen an Herrn Gharaibeh anlässlich seiner Ernennung zum Professor am 4. Februar 2020:
Was wird Ihr wichtigster Beitrag beim Aufbau des BIT sein?
Die Lehre und Forschung am BIT möchte ich vor allem durch die historische Perspektive ergänzen und verstärken. Mit einem interdisziplinären Ansatz gilt es, die komplexe Theologiegeschichte vormoderner muslimischer Gesellschaften möglichst umfassend zu analysieren und zu verstehen, um sie für eine gegenwartsorientierte Theologie nutzbar zu machen.
Welche Forschungsfrage treibt Sie derzeit um?
Derzeit beschäftige ich mich mit der Produktion, Rezeption, Selektion und Weitergabe von islamtheologischen Ideen, Konzepten, und Methoden in vormodernen Gesellschaften. Dabei versuche ich neben den geistigen auch die nicht-geistigen Faktoren mit einzubeziehen, die auf diese Prozesse Einfluss genommen haben. Dazu gehört z.B. eine Analyse der lokalen sowie transregionalen Gelehrtennetzwerke sowie des Einflusses politischer Patronage etc. Ich erhoffe mir dadurch, einer Antwort auf die Frage näher zu kommen, was eigentlich die „Islamische Tradition“ sein soll/kann.
Wie lautet Ihr Motto für die Lehre?
Bestehendes hinterfragen, neue Wege gehen, Veränderungen zulassen.
Mit welchen Akteuren außerhalb des BIT werden Sie in 2020 zusammenarbeiten?
In erster Linie möchte ich unsere Student*innen selbst als Akteure in ihren Netzwerken verstehen und ernstnehmen. Zudem möchte ich das Gespräch mit den Berliner Moscheegemeinden suchen und mit den verschiedenen Fachdisziplinen der Humboldt-Universität, wie die evangelische und katholische Theologie, die Jüdische Studien, die Soziologie und Geschichtswissenschaft zusammenarbeiten. Weitere Kooperationen mit der Berliner Wissenschaftslandschaft wie die Islamwissenschaft an der Freien Universität oder das Wissenschaftskolleg zu Berlin sind mir ein wichtiges Anliegen.
Wie ist Ihr erster Eindruck von Berlin?
Bunt, vielfältig, pulsierend, inspirierend und motivierend.