Neue Mitarbeiterin am Lehrstuhl Islamische Philosophie und Glaubensgrundlagen
Elif Emirahmatoglu
ist seit Juni 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Islamische Philosophie und Glaubensgrundlagen. Wir möchten sie gern ein bisschen näher kennenlernen und haben ihr daher die folgenden Fragen gestellt.
Sie werden am Lehrstuhl für Islamische Philosophie und Glaubensgrundlagen arbeiten. Was qualifiziert Sie dafür, in diesem Bereich tätig zu werden?
Bereits während meines Bachelorstudiums der Islamischen Theologie hatte ich meinen Schwerpunkt auf die islamische Geistesgeschichte gelegt. Ich habe mich dann in einem Masterstudium der Islamischen Philosophie vertieft, in dem ich mich mit den Werken der einzelnen muslimischen Philosophen intensiv auseinandergesetzt habe. Darüber hinaus schreibe ich zur Zeit meine Dissertation zu einem einflussreichen Mystiker der islamischen Tradition, Ibn al-‘Arabī (1165-1240), dessen Konzeption des Menschen und seinen Zugang zur Transzendenz ich mit einem buddhistischen Gelehrten, Shinran Shonin (1173-1263), vergleiche.
Welche weiteren Erfahrungen werden Sie in die Entwicklung des Instituts einbringen können?
Aufgrund meiner akademischen Auseinandersetzung mit anderen theistischen und nicht-theistischen Religionen möchte ich an interreligiöser Zusammenarbeit des BIT mitwirken.
Welches Ziel verfolgen Sie insbesondere in den kommenden drei Jahren, die Sie an unserem Institut forschen und lehren werden?
Ich plane Seminare zu den philosophischen und mystischen Traditionen des Islams, in denen die zentralen Gedanken und Diskussionen dieser Disziplinen erörtert werden sollen. Des Weiteren möchte ich vergleichende Seminare anbieten, in denen z.B. bestimmte Konzepte islamischer Theologie interreligiös betrachtet werden können. Dabei ist mir wichtig, wie die Ansichten und Konzepte der islamischen Philosophie und Mystik zum einen mit Perspektiven und Fragestellungen anderer Theologien und zum anderen mit aktuellen religionsphilosophischen Debatten erweitert und erneut gedacht werden können.
Wie hat Ihnen die Pandemie zugesetzt und konnten Sie aus dieser Erfahrung konkrete theologische Fragestellungen ableiten? Falls ja, welche?
Für mich kennzeichnet die Pandemie-Zeit eine massive Konfrontation des Menschen mit sich selbst, mit seinen Grenzen und seiner Zerbrechlichkeit. Dies hat mich dazu geführt, darüber nachzudenken, welchen Stellenwert der Glaube in solcher Krisensituation haben kann, sowohl für die eigenen existenziellen Ängste und Schwächen als auch für zwischenmenschliche Beziehungen.
Wir bedanken uns für diese Auskünfte und freuen uns sehr, Sie am BIT begrüßen zu können!
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