Über uns
Mit der Einrichtung des Berliner Instituts für Islamische Theologie (BIT) wird das Tableau der Wissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) verbreitert. Es fördert im Verbund mit anderen Standorten in Deutschland die Entwicklung des noch jungen bekenntnisorientierten Fachs und bereichert als forschungsstarke akademische Disziplin mit internationaler Strahlkraft die Berliner Hochschullandschaft.
Zwei der Professuren und zwei Nachwuchsgruppen fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Das BIT-Team am 27. April 2022:
Das BIT legt Wert auf eine Theologie der Vielfalt und wird insbesondere sunnitische und schiitische Lehren vergleichend würdigen. Seine wissenschaftlichen Ziele verfolgt es in enger Kooperation mit christlichen Theologien sowie mit weiteren religionsbezogenen Studien an der HU und in der Berliner Wissenschaftslandschaft im Ganzen. Angesichts von rund 300.000 muslimischen Einwohnern in Berlin stellt sich das BIT als gleichrangige Aufgabe der Ausbildung junger Theologinnen und Theologen, die sich auf der Grundlage rationaler Durchdringung islamischer Glaubensinhalte für den Schuldienst sowie für Tätigkeiten in Moscheegemeinden, Zivilgesellschaft und Wohlfahrtspflege qualifizieren. Für Studierende des BIT wird das Bekenntnis des Islam nicht vorgeschrieben.
Rechtliche und hochschulpolitische Grundlagen
Die Gründung islamtheologischer Institute geht auf eine Empfehlung des Wissenschaftsrates von 2010 zurück. Demnach sollten derartige Einrichtungen an mehreren deutschen Universitäten und im Rahmen einer philosophischen oder kulturwissenschaftlichen Fakultät entstehen. Ziel war dabei, Religionspädagogen und -pädagoginnen, islamische Religionsgelehrte für die Moscheegemeinden sowie islamische Theologinnen und Theologen für die universitäre Lehre und Forschung auszubilden. Nach Auffassung des Wissenschaftsrates bedürfte es dafür vier bis sechs Professuren, die er auch im Einzelnen gekennzeichnet hat (Exegese, inkl. Sunna; Systematische Theologie, inkl. Ethik etc.; Islamische Ökumene; Historische Theologie; Islamisches Recht und Rechtsmethodik; Praktische Theologie und Religionspädagogik).
Zur verfassungsrechtlich gebotenen Wahrung der religiösen Selbstbestimmung der islamischen Gemeinde hat der Wissenschaftsrat Beiräte vorgeschlagen, die bei der Gründung der Institute, der Ausarbeitung der Studiengänge sowie der Besetzung der Professuren Einwände geltend machen und durchsetzen können. Die Beiräte sind in ihrer Funktion analog zu den christlichen Kirchen konzipiert, die ein entsprechendes Mitwirkungsrecht innehaben und das – bei den Katholiken so genannte – ‚nihil obstat‘ bei der Professorenberufung erteilen müssen. Die zur Berufung vorgeschlagenen Hochschullehrerinnen und -lehrer müssen islamischen Glaubens sein.
Die Einrichtung des BIT ist im Hochschulvertrag des Landes Berlin mit der HU für die Jahre 2018 bis 2022 vorgesehen.
Das Gründungsteam im Jahr 2019:
vordere Reihe von links nach rechts: N.N.; Dr. Ayşe Almila Akca, Leiterin der Nachwuchsforschungsgruppe "Islamische Theologie im Kontext: Wissenschaft und Gesellschaft"; Prof. Dr. Michael Borgolte, Gründungsdirektor des BIT
hintere Reihe von links nach rechts: Fabian Dombrowski, studentische Hilfskraft; Maxim Greiser, studentische Hilfskraft; Mona Feise M.A., Wissenschaftlerin der Nachwuchsforschungsgruppe "Islamische Theologie im Kontext"; Andrea Lingthaler, Verwaltungsleiterin von BIT und IKT; Benjamin Wolff M.A., Referent; Buesra Oenay M.A., Wissenschaftlerin der Nachwuchsforschungsgruppe "Islamische Theologie im Kontext"